Das Klavier

Dass das Klavier allerseits bekannt ist, darf man voraussetzen. Jeder hat es schon einmal gehört und fast jeder auch gesehen. Viele durften dem „Tastenkasten“ sicher schon Klänge entlocken. Wenige konnten einen Blick in das Innenleben desselben werfen. Und jetzt geht´s auch schon los: Da gibt es Unterschiede zwischen dem aufrecht stehenden Klavier, dem Flügel und dem elektronischen Klavier (E-Piano). Das Klavier zählt nämlich zu den sogenannten Chordophonen, also wie die Violine oder die Gitarre zu de Saiteninstrumenten. Die Saiten werden über den Tasten mittels Hämmerchen angeschlagen und zum Schwingen gebracht. Das Hackbrett oder das Cymbal aus der Volksmusik hat die gleiche Tonerzeugung, nur hält man hier die Hämmerchen in der Hand, kann dementsprechend nur mit zwei Hämmerchen arbeiten. Am Klavier hat man 88 Tasten und kann mit seinen 10 Fingern einzeln oder zusammen mehrere Tasten anschlagen und so mit den Hämmern die Saiten zum schwingen bringen.

Beim aufrecht stehenden Klavier sind die Saiten vertikal gespannt, beim Flügel horizontal (dadurch ergibt sich die bekannte Flügelform) und beim E-Piano werden die Klänge elektronisch erzeugt und über wiedergegeben.

Das Klavier wurde um 1700 von Bartolomeo Cristofori in Florenz entwickelt und wurde nach und nach zu einem der beliebtesten Instrumente. Auch heute noch erfreut sich das Klavier wachsender Beliebtheit. Gründe dafür sind die universellen Einsatzmöglichkeiten desselben.

Sowohl als Solo Instrument, als auch in Kleingruppen (vier oder sechshändig sogar an einem Instrument), mehre Klaviere zusammen, als Partner zu einem oder mehreren Melodieinstrumenten, oder als Solo im Orchester. Die Einsatzmöglichkeiten sind immens.

Dazu kommt noch, dass das Instrument in allen musikalischen Bereichen präsent ist. Es ist in der Musik aller musikalischen Epochen einsetzbar und nicht zuletzt für Kinder und Volkslieder und in der Popularmusik bis zum Jazz.

Dazu ist es das Instrument mit dem man musikalische Zusammenhänge in der Harmonielehre und im Kontrapunkt sehr gut darstellen kann und es somit auch einen pädagogischen Nutzwert für die theoretischen Fächer hat. 

Unterricht am Klavier ist möglich ab dem Vorschulalter, mit ca. 5-6 Jahren. Durch die Beschäftigung mit der Musik, lernt das Kind schon früh sich zu konzentrieren und sich auf eine Aufgabe zu fokussieren. Auch die Motorik wird gefördert und komplexere Zusammenhänge erkannt und verknüpft. Da im Unterricht nicht nur Tasten gedrückt werden, sondern unter anderem auch gesungen, getanzt und mit perkussiven Instrumenten gearbeitet wird, erfährt das Kind im Klavierunterricht eine umfassende musikalische Ausbildung.

Sowohl Einzelunterricht als auch in einer kleinen Gruppe ist Unterricht möglich, vorausgesetzt die „Chemie“ bzw. der Level zwischen den einzelnen Gruppenteilnehmern stimmt. Nicht nur mit Kindern oder Jugendlichen, auch mit vielen Erwachsenen, selbst im fortgeschrittenerem Alter konnten bis dato gute Erfahrungen gemacht werden. Wobei die Erwachsenen sowohl Anfänger als auch Wiedereinsteiger sind.

Dass das Klavier nur ein Soloinstrument ist, stimmt nicht. Durch die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten in diversen Ensembles, Orchestern, Big Bands, oder auch als Partner bei Solo- oder Triosonaten, nicht zu vergessen der obligatorische Gebrauch in zahlreichen Jazzformationen und in Bands machen das Klavier zu einem wertvollen sozialen Instrument.

 

Stefan Seyfried